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Ihr habt Euch ein wenig gehen lassen und nun ist der Bauch ein kleines bißchen zu dick und der Po ist nicht knackig genug für das enge Kleid? Emma Lots hat in ihrem im Feuerwerke-Verlag erschienen Romandebüt „Telefonseelsorge“ eine bestechende – oder vielmehr: klebrige – Lösung parat, welche, soviel sei verraten, mit Unmengen an Klebeband zu tun hat, sich im Ergebnis jedoch als nicht besonders alltagstauglich erweist. Ziel der in genüßlicher Detailliertheit geschilderten Aktion der Romanheldin Jessie ist es – wie könnte es anders sein – ihren Herzbuben Oli zu beeindrucken, der sie mit dem Versprechen eines guten Jobs von zu Hause weg ans andere Ende der Republik lockt, nur um sie dort in einem zu klein geratenen Appartment zu parken und ihr eine schlecht bezahlte Praktikantenstelle in seiner Werbeagentur zu gewähren und sie pausenlos zu betrügen.

Dann die „Schnapsidee“: Jessie wählt volltrunken eine beliebige Nummer (ein Wunder, dass sie nicht in Japan herausgekommen ist) und erzählt dem ihr gänzlich Unbekannten ihre Lebensgeschichte. Und weil das so gut geklappt hat, drückt sie im nächsten Stimmungstief die Wahlwiederholungstaste. Und noch einmal, und noch einmal. Dumm nur, dass ihr eines Tages das Handy geklaut wird, und sie noch nicht einmal den Namen ihres Gesprächpartners kennt, den sie plötzlich vermisst…

Ich persönlich komme ja aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus, wenn ich so etwas lese: Wer bitte lässt sich denn so mies behandeln und läuft dem anderen trotzdem noch wie ein Hündchen hinterher!?! Aber gut, als Plot für einen Liebesroman, der in der heutigen Zeit und nicht mehr auf der Bergwiese oder beim Herrn Doktor spielt, braucht es wohl so eine Story. Und die Idee, einem völlig Unbekannten sein Herz auszuschütten, ist originell und spannend umgesetzt. Obwohl ich keine allzu große Liebhaberin von Liebesschnulzen bin, habe ich doch das eine oder andere Mal geschmunzelt. Auch wenn das Ende nicht gänzlich unvorhersehbar ist (Stichwort: „Kriegsroman“ – am Ende kriegen sie sich), ist die Umsetzung doch sehr gelungen.

Fazit:
Ein unterhaltsamer Roman, ganz besonder geeignet für alle RomantikerInnen.

P.S.
Dem Klappentext habe ich entnommen, dass Emma Lots auch Autorin diverser Kinderbücher sei. Auf die bin ich ja jetzt neugierig geworden, aber eine Google-Suche hat mich nicht schlauer gemacht. Liebe Emma, wo finde ich Deine Kinderbücher?

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